In seiner Funktion als Referent für Menschen mit Behinderung setzte der langjährige Leiter des Caritas-Zentrums St. Vinzenz Ehrenfried Metzner einen Meilenstein in der Region Ingolstadt-Eichstätt.
Unvergessen im Caritas-Zentrum St. Vinzenz: Der langjährige Leiter Ehrenfried Metzner (1965-1994)
Ehrenfried Metzner, wurde am 15. Juni 1929 geboren. Nach seinem Studium der Sozialarbeit arbeitet er von 1957 bis 1965 im Auftrag des Hochkommissars der Vereinten Nationen für ausländische Flüchtlinge bei der amerikanischen, später deutschen Caritas in München. Im Juni 1965 trat er in den Dienst des Diözesan-Caritasverbandes in Eichstätt. Caritasdirektor Jakob Weidendorfer betraute ihm ab 1969 mit der Aufgabe, Einrichtungen für geistig behinderte Menschen in Ingolstadt aufzubauen. Aus bescheidenen Provisorien in Gaimersheim, Westerhofen (Stammham) und Ingolstadt entwickelte er in seiner 25-jährigen Wirkungszeit bis zu seinem Ausscheiden im November 1994 breitaufgestellte und vielfältige Dienste für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen.
"Herr Metzner zeigte den unbedingten Willen und die Durchsetzungskraft für Menschen mit geistiger Behinderung eine Förderung auf den Weg zu bringen", schreibt die ehemalige Leiterin der Schule in St. Vinzenz, Heidrun Funk. "Er nahm die Anliegen der betroffenen Eltern sehr ernst und verschaffte sich Gehör und Anerkennung bei den zuständigen Behörden." So gelang es Metzner bereits 1971, die Schule für Kinder mit geistiger Behinderung zu eröffnen. Im gleichen Jahr wurde der Grundstein für den Bau des Caritas-Zentrums St. Vinzenz in Ingolstadt gelegt. Als Standort wurde das Gelände der alten Josefskirche an der Frühlingsstraße gewählt. Bereits 1974 konnte das neue Haus mit den ersten Vorschulgruppen und Schulklassen bezogen und eine Tagesstätte eröffnet werden. "Die Verhandlungen mit den Sozialhilfeträgern waren nicht leicht", so Heidrun Funk. Der Anspruch jedes Kindes und Jugendlichen sei intensiv geprüft worden.
Im Jahr 1978 richtete das Caritas-Zentrum eine Berufsschulstufe ein, um die Perspektiven der Jugendliche auf dem ersten Arbeitsmarkt oder in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu verbessern. 1979 nahm die Frühförderstelle ihre Arbeit auf. Dabei habe sich Ehrenfried Metzners Pioniergeist und Gründermut gezeigt, schilderte die ehemalige Schulleiterin. Bezeichnend sei für ihn, dass er auch initiativ wurde, ohne dass von allen Stellen die Kostenübernahme schon gesichert war.
Es folgten weitere Angebote wie eine Heilpädagogische Tagesstätte für verhaltensauffällige Kinder oder die Offene Behindertenarbeit im Jahr 1986.
Bereits ab 1981 liefen die ersten konkreten Pläne und Architektengespräche, weil die Räumlichkeiten an der Frühlingstraße an ihre Grenzen stießen. Doch erst 1989 kam es zum dringend notwendigen Baubeginn. Im März 1991 konnte der Erweiterungsbau in der Frühlingsstraße eingeweiht werden.
Ehrenfried Metzner stellte seine Persönlichkeit konsequent in den Dienst für die Einrichtung und für behinderte Menschen. Unvergessen sind seine Sammelaktionen mit Drehorgel. Das von ihm gegründete Sommerfest machte die Einrichtung bekannt und warb Gelder für Projekte ein. Ohne seinen Gründermut, seinen Weitblick und seine Zielstrebigkeit hätte sich das Caritas-Zentrum nicht zu dem entwickeln können, was es heute ist. Für seinen Pioniergeist erhielt er das goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes.
"Für sein segensreiches Wirken sagen ihm der Caritasverband für die Diözese Eichstätt und das Caritas-Zentrum St. Vinzenz ein herzliches Vergelt’s Gott", so Caritasdirektor Alfred Frank. "Wir werden sein Andenken stets hoch in Ehren halten. Er hat mit seiner Arbeit den Verband geprägt."