Kinästhetik-Grundkurs bei St. Vinzenz
Bei Menschen, deren Mobilität leicht bis stark beschränkt ist, gilt es, Impulse für natürliche Bewegungsabläufe zu setzen. Diese Impulse sollen zur Nutzung vorhandener Ressourcen anregen und gleichzeitig die Eigenwahrnehmung fördern. Innerhalb von pflegerischen oder pädagogischen Situationen werden auf diese Weise Transfers (Positionsveränderungen) sowohl für den Betreuenden als auch den Betreuten wesentlich erleichtert:
"Wie können wir uns gut vom Bett in einen Rollstuhl bewegen? Wie gestalten wir eine Positionsveränderung im Liegen oder Sitzen? Was passiert, wenn mein Gegenüber nur wenig oder gar keine Muskelspannung aufbauen kann?"
All dies und noch vieles mehr, wurde den 13 Teilnehmerinnen des ersten dreitägigen Kinästhetik- Grundkurses im Hause St. Vinzenz vermittelt. Referent Holger Ströbert setzte dabei vorwiegend auf Selbsterfahrung und "Miteinander-Ausprobieren".
Kenntnisse in Kinästhetik können ein wichtiger Bestandteil qualitativ hochwertiger Pflege und Begleitung von Menschen mit körperlichen Behinderungen sein. Entsprechende Schulungen sollen deshalb zum regelmäßigen Angebot für die Mitarbeiter des Caritas-Zentrum St. Vinzenz werden.
Adventsbasar 2019
Am 05.12.2019 fand der diesjährige Adventsbasar statt. Alle Betreuten und Mitarbeiter die in die
Organisation und Vorbereitung involviert waren, fieberten dem sichtlich entgegen. Mit selbst gemachten Marmeladen, Kerzen und anderen kreativ umgesetzten Deko- und Geschenkideen wurden Eltern und Mitarbeiter begeistert. Für alle, die sich auch von dem weihnachtlichen Schleier in St. Vinzenz einhüllen lassen wollten, bestand die Möglichkeit, den Basar bei einem Nachmittagskaffee zu genießen.
Als Highlight des Tages durften wir den lieben Nikolaus in unserer Mitte begrüßen.
Audi TeamAktion
Im Rahmen eines Projekts der Audi AG, unterstützten am 19.11.2019 sechs fleißige Helfer aus der Abteilung I/BS-1 die Weihnachtsbäckerei St. Vinzenz.
Natürlich könnten wir das Gebäck auch einkaufen, aber es ist uns wichtig Selbstgebackenes herzustellen. Wir sehen es als eine Wertschätzung gegenüber unseren Betreuten an, selbst zu backen. Gemeinsam mit unserem Küchenteam zauberten unsere Gäste über 400 Lebkuchen und rund 20 Stollen für die Weihnachtsfeiern unserer Kinder.
Wir bedanken uns für die große Hilfe, das gelungene Endergebnis und freuen uns, wenn wir Sie nächstes Jahr wieder begrüßen dürfen.
"Erfolgsmodell" für Menschen mit Behinderung
50 Jahre Caritas-Zentrum St. Vinzenz
Es ist die Geschichte einer Einrichtung, die sich von ei-nem kleinen zweigruppigen Kindergarten für 18 geistig behinderte Kinder zu einer großen Insti-tution für Menschen mit Behinderung in jeder Lebenslage entwickelt hat. Das haben zahlreiche Mitarbeitende aus St. Vinzenz und des Caritasverbandes sowie Vertreter aus Kirche und Politik am Samstag bei einem Festgottesdienst in der Kirche St. Josef sowie bei einem Festakt gefeiert. Krönender Abschluss war die Enthüllung eines hölzernen Engels des Neuburger Künstlers Franz Schmid im Foyer. Diese dort jetzt fest verankerte Figur enthält eine verschlossene Zeitkapsel, in der selbstgezeichnete Bilder, Fotografien, Bastelarbeiten und andere Dinge aus St. Vinzenz für die Zukunft aufbewahrt werden.
Ein Leib und viele Glieder
Um die jahrzehntelange Entwicklung zu einer vielfältigen Einrichtung deutlich zu machen, erstell-ten leitende Mitarbeitende im Gottesdienst an einer Tafel das Logo der Einrichtung, das "Vinzenz-Männchen", aus den verschiedenen "Gliedern" vom Kopf bis zum Fuß. Die Glieder waren die unterschiedlichen Bereiche: von der Frühförderung und Kinderkrippe über die Wohnheime für Kinder und Erwachsene, die Schule und zwei Tagesstätten bis zur Offene Behindertenarbeit. "Anfangs ging es nur um die Kinder, heute deckt St. Vinzenz die gesamte Lebensspanne ab", erläuterte Religionslehrer Tobias Wallner. Den Gottesdienst zelebrierte der Eichstätter General-vikar Pater Michael Huber gemeinsam mit Caritas-Präses Franz Mattes und Ortspfarrer Cle-mens Hergenröder. "Wir sind ein Leib und viele Glieder. Das gilt auch für das Vinzenzzentrum", brachte Generalvikar Huber die Botschaft bei diesem Gottesdienst auf den Punkt. Caritas-Präses Franz Mattes betonte in seiner Predigt, Menschen mit Behinderung seien auf ihre Weise Abbild Gottes. Niemand habe das Recht zu behaupten, dass Menschen mit Beeinträchtigungen weniger wert seien als beispielsweise Spitzensportler. Vor Gott komme es nicht auf menschliche Leistung an, sondern darauf, "vertrauen zu können wie ein Kind". Den rund 300 Mitarbeitenden, die sich in St. Vinzenz für Menschen mit Behinderung einsetzen, sagte Mattes: "Vergelt’s Gott für viele Dinge, die man nicht entlohnen kann" und "Macht’s weiter so". Der Gottesdienst wurde musikalisch vom einrichtungseigenen Chor sowie den Veeh-Harfen von der Offenen Behinder-tenarbeit gestaltet.
Caritasdirektor Alfred Frank sagte beim Festakt, "wohl kaum eine Einrichtung wie St. Vinzenz macht deutlich, wie sinnvoll sich gerade solche Sondereinrichtungen in den Prozess der Inklusion einbringen können - also für das ganz selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung". Die Zusammenarbeit von St. Vinzenz mit der Grund- und Mittelschule an der Lessingsstraße für eine inklusive Beschulung in Partnerklassen am Nachmittag zeige, wie Förder- und Regelschulen zusammenarbeiten können und sollten. "Die besonderen Kompe-tenzen des Caritas-Zentrums St. Vinzenz mit seinen spezialisierten Diensten wie etwa der Heil-pädagogischen Tagesstätte sind dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg des Projektes." Frank zeigte sich davon überzeugt, dass es Einrichtungen wie das Caritas-Zentrum St. Vinzenz auch in Zukunft geben werde, "denn sie werden weiterhin gebraucht zum Wohl von Menschen mit Behinderung - und auch für jene, die mit ihnen zusammen leben, lernen und arbeiten." In einem Bühneninterview mit Radio K1-Redakteur Bernhard Löhlein brachte er allerdings für den ganzen Caritasverband seine Sorge um den Fachkräftemangel sowie sinkende Kirchensteuer-einnahmen zum Ausdruck.
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel zeigte sich bezüglich St. Vinzenz vor allem von der Tatsache beeindruckt, "dass hier Menschen vom Säugling bis zum Greis betreut werden. Die älteste Bewohnerin in den Wohngruppen St. Anna ist ja bereits über 90 Jahre alt." Lösel sieht in der Einrichtung nicht nur "einen ganz wesentlichen Baustein für Menschen mit Behinderung, sondern auch grundsätzlich für die ganze Stadt und Region". Das Caritas-Zentrum trage dazu bei, echte Teilhabe zu ermöglichen. Viele Initiativen dort könnten Menschen mit sowie ohne Behinderung helfen, ihr Potenzial zu entwickeln. Eichstätts Landrat Anton Knapp bezeichnete St. Vinzenz als ein "Erfolgsmodell". Die Institution habe es geschafft, "sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen". Auch Knapp dankte insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Sie bereiten den nötigen Platz für eigenständiges Leben und Lernen".
Inklusion im Kopf haben
Der Leiter von St. Vinzenz, Markus Pflüger, ließ in seinem Vortrag verschiedene Begriffe Revue passieren, welche die Arbeit mit Menschen mit Behinderung in den vergangenen Jahrzehnten bestimmt haben: Heilen, "Normalisierung", Integration, Selbstbestimmung und Inklusion. Pflüger stellte klar, dass die vielzitierte "Inklusion" in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen als Begriff gar nicht vorkomme. Dort heiße es vielmehr, "dass der dem Wohl des Kin-des am besten geeignete Bildungsort" gewählt werden solle. Und das könne, müsse aber nicht die Regelschule sein. Für Pflüger sind Integration und Inklusion zwei Seiten einer Medaille: "Der Mensch mit Behinderung muss selbst seinen Teil dazu beitragen, sich zu integrieren, indem er zum Beispiel Rollstuhl fahren lernt". Für die Inklusion müsse andererseits die Gesellschaft die nötigen Rahmenbedingungen ermöglichen: etwa durch Schaffung eines Aufzuges, aber auch indem sie grundsätzlich "Inklusion im Kopf hat". Nicht ohne Stolz teilte Pflüger mit, dass das Caritas-Zentrum St. Vinzenz nie eine Auswahl bei den betreuten Personen vorgenommen habe: "Wir haben immer alle aufgenommen, egal wie die Behinderung ausgesehen hat." Hinsichtlich der an diesem Tag enthüllten Engelsfigur mit Zeitkapsel würdigte Pflüger die Leistung des Künstlers Franz Schmid: "Ihm ist es gelungen, etwas Außergewöhnliches für das Caritas-Zentrum herzustellen."
Zur Geschichte des Caritas-Zentrums St. Vinzenz gehört auch, dass eine Gruppierung dieser Einrichtung den ersten Fanclub des FC Ingolstadt 04 stellte. Als Dank dafür überreichte Werner Roß als Repräsentant des Fußballvereins St. Vinzenz-Schulleiter Rainer Grupp ein Trikot mit der Aufschrift "50 - Danke für Eure Unterstützung" und ihm sowie Leiter Pflüger und Caritasdirektor Frank Fanschals.
Pressemitteilung vom 14.10.2019
Quelle für Bild und Text: Caritas / Esser
Neuer Webauftritt
Wir freuen uns sehr, Ihnen nun endlich unseren neuen Webauftritt vorstellen zu können.
Unter der bekannten Adresse präsentiert sich unsere Homepage, nach wochenlanger, technischer, optischer und vor allem inhaltlicher Überarbeitung, grundlegend modernisiert und erneuert. Neben einem neuen Design stand vor allem die Anpassung der Inhalte im Fokus der Neugestaltung.
So erhalten Sie, egal ob Partner, oder Interessierter, ohne großen Suchaufwand, einen detaillierten Überblick über die Eckdaten von St. Vinzenz.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Entdecken unserer Homepage. Selbstverständlich freuen wir uns über Ihr Feedback und sind für Anregungen genauso dankbar wie für Lob und Kritik.